Unternehmensroutinen im Onboardingprozess vermitteln

Gibt es etwas, das Du jeden Morgen machst und das Dich besser in den Tag kommen lässt? Bei mir war es mal das Arbeiten. Bis ich gemerkt habe, dass ich damit nicht besser in den Tag komme…

Mein Morgen jetzt: 25 Minuten Mediation + 20 Minuten Lesen + das Bett machen, akkurat, ordentlich. Ich „triggere“ also bewusst Ruhe und Ordnung jeden Morgen und starte mit diesen Werten in den Tag (und bald auch wieder mit dem Sport).

Routinen entstehen, wenn ein Trigger eine Aktion und diese eine Belohnung auslöst. Das kann etwas positives sein wie Aufstehen (Trigger), Bettmachen (Aktion), Stolz (Belohnung) oder etwas negatives wie Aufstehen (Trigger), Snooze-Taste drücken (Aktion), Schlafen (Belohnung). Das Beispiel ist negativ, weil wir damit keine unser wesentlichen Motive wie Erfolg, Kreativität, Ruhe oder Ordnung stärken – wir schlafen einfach nur – eine „bad routine.“

Auch Unternehmen nutzen Rituale am Morgen, wie bspw. walmart, die sich so in eine positive Stimmung gegenüber den Kunden bringen. Manche Werbeagenturen haben das Ritual, dass Abends jeder Schreibtisch aufgeräumt wird, eine sogenannte „white desk policy“, damit man mit einem freien Geist am nächsten Tag starten kann. Gleichzeitig kann natürlich auch ein gemeinsamer regelmäßiger Abend ein gutes wöchentliches Ritual sein – der Ausklang am Freitag beispielsweise.

Implementiert man solche Routinen, gehören diese natürlich in den Onboardingprozess. Vor allem das WARUM dahinter ist wichtig zu verstehen und das gemeinsame Erleben am Anfang, denn gemeinsame Routinen und Rituale stärken den sozialen Zusammenhalt.

Burnout schon im Onboarding entgegenwirken!

Haben wir tatsächlich mehr psychische Belastungen oder gehen wir nur offener damit um?

Meine Beobachtung ist, dass durch die quantitative Steigerung der Kommunikation / Kommunikationskanäle und die quantitative Steigerung von Informationen die Belastung enorm gestiegen ist!

Nicht die Qualität wurde erhöht, sondern nur die Quantität, worunter die Qualität leidet. Heute werden mal schnell (und manchmal auch plan- und sinnlos) Aufgaben per Mail diktiert. Hatte man sich dazu damals noch persönlich getroffen und ausgetauscht und die Aufgaben dadurch in ihrer Relevanz besser bewertet, werden diese heute einfach mal eben nebenbei schnell weitergegeben.

Genau das Gleiche betrifft Informationen. In wie vielen unnötigen Mails sind wir in cc., wie viel unnötigen Müll an Informationen bekommen wir täglich und müssen hier auf einem Müllberg mit der Mülltrennung anfangen?

Das belastet natürlich, denn wir verlieren schnell den Überblick und haben permanent den Stress, dass wir etwas verpassen und falsch machen könnten… Deswegen ist auch schon im onboarding wichtig, dass die richtigen Prozesse gleich vom ersten Tag an vermittelt werden.

Jedes Unternehmen braucht eine Informationskultur und eine Kommunikationskultur.

Da aber auch viele psychische Probleme nach Studien daraus resultieren, dass dieses aus „unterdrückten negativen Emotionen“ gegenüber Vorgesetzten resultieren, ist es wichtig, auch gleich die passende Feedbackkultur zu implementieren. Menschen müssen sagen können, wenn sie ein Führungsstil belastet. Nur so können Missverständnisse oder Konflikte frühzeitig behoben werden, die einer effizienten Arbeit im Weg stehen.