Verantwortung und Eigenverantwortung im Onboarding vermitteln!

Was macht eine gute Führungskraft aus?

Stell Dir ein Formel-Eins-Team vor: Der Fahrer fährt mittelmäßig seine Runden, das Boxenteam macht einen Boxenstopp unter 1 Minuten… Läuft doch!? Eben nicht: Alle machen nur „Dienst nach Vorschrift“… Keiner ist motiviert wirklich hervorragende Arbeit zu leisten.

80% der Arbeitnehmer in Deutschland sind wie dieses Formel Eins-Team. Sie sind nicht motiviert eine hervorragende Arbeit zu leisten. Was leisten Sie dann? Laut Studien machen 71% „Dienst nach Vorschrift“ und 15% haben „innerlich schon gekündigt“.

Primär liegt das an 3 Faktoren:
1.) Die Identifikation mit dem Unternehmen und den Unternehmenszielen ist nicht da. Das Unternehmen ist austauschbar. Es ist den Mitarbeitern egal, wer „Weltmeister“ wird (um bei dem Formel Eins-Vergleich zu bleiben)
2.) Die Führungskräfte sind selbst nicht motiviert, bzw. können ihre Motivation nicht auf die Mitarbeiter übertragen. Sie führen falsch und machen aus anfänglich motivierten Mitarbeitern demotivierte Abarbeiter
3.) Die Unternehmenskultur liefert Führungskräften und Arbeitnehmern kein klares Verständnis, was gute Arbeit ist und pusht diese auch nicht (bspw. über ein kreatives Umfeld oder Freiheiten)

Wichtig ist, dass eine Führungskultur geschaffen wird, in der Führungskräfte wissen, wie sie ihre Mitarbeiter effizient und motivierend führen können und gleichzeitig auch die Mitarbeiter stets ihre Eigenverantwortung für Erfüllung, Gesundheit und Motivation erkennen.

Führungskräfte müssen schon im Onboarding diese etablierten Techniken und Inhalte des zur Unternehmeskultur passenden Führungsstils kennenlernen und Mitarbeiter sollten von Tag Eins an wissen, welche Eigenverantwortung sie haben und wie sie diese bestmöglich einsetzen und umsetzen können.

Homeoffice? Das erfordert Organisation, das richtige Mindset und die passende Unternehmenskultur.

Auch wenn der Markt seit Jahren über „remote work“ und „#newwork“ spricht: Viele Menschen gehen jetzt wegen #Corona das erste Mal richtig ins Homeoffice. Und das ist Segen und Fluch zugleich!

Jetzt Homeoffice auszuprobieren ist ein schlechter Zeitpunkt, zumindest wenn man Kinder hat. Normalerweise sagen 75%, dass sie im Homeoffice konzentrierter und 33%, dass sie produktiver sind. Jetzt, mit gelangweilten, „eingesperrten“ Kinder ist das aber schwerer zu erreichen. Ich wünsche trotzdem, dass viele die positiven Seiten von Homeoffice erfahren. 

Wichtig ist grundsätzlich das richtige Mindset, die passende Unternehmenskultur und die richtige Organisation. 

Meine 3 Tipps: 

1.) Kommunikation

Im Homeoffice sinkt die Quantität der Kommunikation und die Qualität steigt, weil wir bewusster den Kontakt suchen. Übertreibe es damit aber nicht, Kommunikation ist essenziell.

2.) Organisation

Sei Dir im Klaren darüber, was genau Du jeden Tag schaffen willst. Nutze dafür am besten digitale Task-Listen und setzte Dir messbare Ziele.

3.) Entspannung

Privat und Arbeit fließen in einander über. Definiere klare Pausen und Feierabendzeiten und schalte da auch ab, technisch und geistig.

Consulting für Onboarding? Unbedingt!

Brauchen Unternehmen Unterstützung beim #onboarding? Macht eine externe Beratung Sinn?

Ich kenne Werbeagenturen, die engagieren Werbeagenturen, damit diese Werbung für die Werbeagentur kreiert. Warum? Weil man oftmals zu tief in seiner Materie steckt. 

Auch ich hole mir für manche Arbeiten, die normalerweise klar zu meinen Stärken gehören, externe Hilfe. 

Vor Kurzem sollte ich kurzfristig eine Präsentation für einen Pitch erstellen, zu einem Thema bei dem ich so tief in der Materie war, dass ich locker 30 verschiedene Präsentationen und Herleitungen hätte schreiben können. Zusammen mit einem externen Strategen haben er und ich dann den besten Weg gefunden.  

Genauso erlebe ich das bei vielen Kunden: Sie stecken zu tief in ihrem Unternehmen und so entsteht dann intern bspw. eine #arbeitgebermarke, die sich für die Beteiligten absolut richtig anfühlt, die aber sonst keiner versteht.

So geht es auch in der Erstellung eines #Onboardingprozess. Denn hier macht nicht nur ein externer Blick Sinn, sondern auch externes Wissen. Denn #Onboarding ist nicht nur eine fachliche Liste, die man abarbeitet, sondern primär ein komplexer psychologischer/emotionaler Vorgang, der individuell konzipiert und realisiert werden muss, damit die Anfangsmotivation eben bleibt!

Die Zahlen beweisen, wie wichtig ein externer Blick ist.

Frust im Job? Freude am Job wäre auch die Ausnahme…

Nur 30% gehen gern zur Arbeit!?!?

Der Spiegel greift aktuell auf, was vielfach Studien jährlich immer wieder aufs Neue belegen:  2/3 aller Arbeitgeber schaffen es nicht, ihre Arbeitnehmer zu motivieren. Die gehen aber trotzdem zur Arbeit… des Geldes wegen… 

Der daraus resultierende Schaden: Jährlich dreistellige Milliardenbeträge allein in Deutschland, denn mangelnde Motivation führt zu deutlich mehr Krankheitsausfällen und natürlich zu wesentlich weniger Effizienz, Mut und Engagement. 

Der Hauptgrund, dass Arbeitgeber es nicht schaffen, ihre Mitarbeiter zu aktivieren: Zeit! 

„Wir haben gerade andere Prioritäten…“, „Das bekommen wir gerade nicht unter…“, „Dafür haben wir keine Ressourcen…“

Dass gerade DESWEGEN andere Prioritäten (Brände) Vorrang haben und gerade DESWEGEN keine Zeit und keine Ressourcen da sind, weil man sich nicht um dieses Problem kümmert, ist bei vielen noch nicht wirklich angekommen. Ein Teufelskreislauf. 

Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterzufriedenheit hat nichts mit Geld zu tun, sondern muss nur strategisch geplant und dann konsequent und empathisch in die Unternehmenskultur eingepflegt werden. 

Dann gehen auch nicht 70% der Arbeitnehmer nur wegen des Geldes zu Arbeit…

Gerade im Onboarding muss die Motivation der neuen Mitarbeiter weiter angezündet werden. Hier ist der entscheidende Moment, der die neuen Mitarbeiter, deren Engagement, Effizient und Leistung auf Monate hinaus prägt.

Kununu im Onboarding nutzen

Hast Du schon einmal kununu genutzt?

Einen Arbeitgeber recherchiert oder eine Bewertung geschrieben?

Ich finde kununu großartig und bin gerade deswegen schockiert, wie einfach es für Arbeitgeber ist, Bewertungen löschen zu lassen. Natürlich ist es wichtig, dass man bestimmte Regeln beachtet, wenn man eine Rezension schreibt – es sollte fair und ehrlich sein und man sollte nicht ausfallend werden.

Kununu nennt hier 7 Grundregeln (vereinfacht wiedergegeben) KEINE:
1.) Namensnennung
2.) firmeninternen Informationen
3.) Kritik an den Produkten
4.) beleidigenden Aussagen
5.) Links
6.) Recruiterbewertung
7.) Generalisierung

Unternehmen missbrauchen diese schwammigen Regeln, indem sie mit juristischen Tricks unliebsame Bewertungen löschen lassen. Als absolute Ausnahme vielleicht noch okay… aber es gibt Unternehmen, die versuchen ALLE negativen Bewertungen löschen zu lassen und aktivieren dann „Freunde“, um positive Bewertungen schreiben zu lassen.

Dabei finde ich, dass kununu eine tolle Möglichkeit für Unternehmen ist, Fehler zu erkennen und besser zu werden und sich als guter Arbeitgeber zu zeigen. Deswegen lohnt es sich, auch im Onboarding Mitarbeiter auf Bewertungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, wenn man professionell ist und seine Hausaufgaben als Arbeitgebermarke macht. Gerade in der „honeymoon“-Zeit ist es doch toll, wenn man Mitarbeiter, die man in einem professionellen Onboarding begeistert, dann auch als „Testimonials“ für die Arbeitgebermarke nutzt.

67% aller Arbeitnehmer gehen auch krank zur Arbeit…

In der jetzigen Situation sollten wir uns immer vor Augen halten: Was wäre, wenn #Corona genauso tödlich wäre wie Ebola? Es ist faszinierend zu sehen, wie rasant sich auch ein absolut tödliches Virus global ausbreiten könnte und die Menschen total hilflos wären…

Interessant bei Corona-Virus ist, dass dieser nahezu keine Symptome bei „jungen“ Menschen verursacht.

Laut dem Dresdner Infektiologen Reinhard Berner zeigen Kinder unter zehn Jahren überhaupt keine Symptome und unter 20-Jährige kaum. 

Generell müssen wir uns vor Augen halten, dass auch bei Erkältungen und normalen Infekten die Kosten für Unternehmen in etwas 10mal so hoch sind, wenn Arbeitnehmer krank zur Arbeit kommen, als wenn diese sich zu Hause auskurieren würden. Corona oder nicht… Bei Krankheiten sollten Arbeitgeber Arbeitnehmern klare Vorgaben geben und selber auch Vorbilder sind. Diese Informationen sind im Onboarding perfekt zu platzieren und sollten Teil der Unternehmenskultur sein.

Klimaschutz im Onboarding?

Studien zeigen, dass Unternehmen, die Klimaschutz in ihrer Strategie haben, an der Börse deutlich erfolgreicher sind. Meine Ableitung ist, dass diese Unternehmen auch im recruiting wesentlich erfolgreicher sind und auch in der Mitarbeiterbindung. Denn man teilt natürlich eine gemeinsame, übergreifende Mission.

Für mich persönlich wäre das ein toller Mehrwert, denn ich würde meine Kompetenzen nicht dafür einsetzen, die „falschen“ Unternehmen erfolgreicher zu machen. (Den Erfolg könnte ich persönlich nicht genießen.)

Hingegen Teil von Etwas zu sein, das sinnvoll und nachhaltig ist: Großartig!

Deswegen ist mein Tipp für das onboarding, dass Unternehmen das Thema „Nachhaltigkeit“ (wie bspw. Klimaschutz) auch hier platzieren und kommunizieren sollen. Natürlich nur, wenn das Unternehmen dazu auch etwas zu bieten und zu sagen hat. Meistens bindet und motiviert das zusätzlich die neuen Mitarbeiter.

Erwartungsmanagement: Darum sollte ein Onboardingprozesse gut geplant werden

Ist eine konkrete Planung, wenn wir etwas vorhaben sinnvoll oder sollten wir eher schauen, was sich ergibt??

Meine Philosophie ist: „Glück ist Erwartung minus Realität“. Ein Plan sorgt dafür, dass ich anfangs erst einmal meine Erwartungen definiere: Was will ich eigentlich? Was sind meine konkreten Ziele?

Das schafft Klarheit , denn mal ehrlich, weißt Du ganz genau, wo Du in drei bis fünf Jahren sein willst? Also ganz konkret? 99% der Menschen wissen das nicht, sondern haben nur eine vage Vorstellung. 

Habe ich diese Grundlagen definiert, hilft mit die anschließende Planung/Strategie, das ich die „Realität“ kenne und möglichst gut beeinflussen kann, um meine Ziele zu erreichen. 

Ich beeinflusse mein Glück in der Formel: „Glück=Erwartung minus Realität“ also gleich von beiden möglichen Seiten. Eine Erwartung allein macht nicht glücklich und die Realität auch nicht, wenn wir nicht wissen, was uns eigentlich „glücklich“ macht. Dieses Vorgehen ist anwendbar für alle Lebensbereiche, bspw. für die Karriereplanung.

Das funktioniert auch umgekehrt sehr gut, wenn Arbeitgeber sich fragen: „Was ist die Erwartung meiner Arbeitnehmer und wie kann ich diese strategisch bestmöglich erfüllen?“(insbesondere natürlich im Onboarding, mit einer starken Arbeitgebermarke und im Recruiting.). Eine Planung ist deswegen essenziell. Auf der einen Seite schafft sie Klarheit und auf der anderen kann sie so standardisiert werden, dass sie von jedem Menschen anwendbar ist – beispielsweise in Form eines konkreten Onboardingprozess.

Dabei ist es aber essenziell, das die Personen, die diesen Prozess planen und auch durchführen, wissen WARUM sie das machen, also welche konkreten Ziele damit erreicht werden sollen. Deswegen ist eine Onboardingschulung für Führungskräfte sehr zu empfehlen, damit Mitarbeiter schnell und nachhaltig ihre Leistung im Unternehmen einsetzen können und ihre Erwartungen übererfüllt werden. Das schafft Motivation und Leistung.

Recruiting und Onboarding? Live-Netzwerken oder lieber Online?

Online-Netzwerken oder Offline? Was ist effektiver und produktiver?

Ich hatte mit Uwe Kessel , ein begeisterter Live-Networker, darüber gesprochen.

Natürlich schließt das Eine das Andere nicht aus, denn Linkedin kann ein großartiges Einfallstor sein, um sich auch mal offline zu sehen. Und sich offline zu sehen, kann eine sehr gute Gelegenheit sein, sich auch online zu vernetzen. Aber mittlerweile „schwimmen“ wir alle ja in Möglichkeiten: meetup, 1.000 verschiedene Events und gleichzeitig 24/7 viele aktive social communities, die wir aufbauen und bespielen können.

Im onboarding rate ich dazu, dass zwar die Organisation im Hintergrund digital sein sollte, aber bei der sozialen Integration IMMER die persönliche Nähe wichtig ist. Natürlich sollten aber die neuen Kollegen schon im Preboarding online aufgefangen werden, beispielsweise durch proaktive Vernetzungen der zukünftigen Kollegen.
Wertschätzung lässt sich über Digital aber grundsätzlich nur schwer transportieren. Deswegen steht bei uns im Publishing immer das Buch als erster „Touchpoint“ im Fokus und dann erst die digitale Erweiterung des Buches.

Im recruiting ist hingegen oftmals das Online-Netzwerken hingegen wieder interessanter (Reichweite, Präsentationsformen etc.). Hier kann seine sozialen Netzwerke, die Kollegen, die Atmosphäre, die Stories u.v.m. viel lebendiger und multimedial vielfältiger transportieren.

Die Mischung macht es eben.

Unternehmensroutinen im Onboardingprozess vermitteln

Gibt es etwas, das Du jeden Morgen machst und das Dich besser in den Tag kommen lässt? Bei mir war es mal das Arbeiten. Bis ich gemerkt habe, dass ich damit nicht besser in den Tag komme…

Mein Morgen jetzt: 25 Minuten Mediation + 20 Minuten Lesen + das Bett machen, akkurat, ordentlich. Ich „triggere“ also bewusst Ruhe und Ordnung jeden Morgen und starte mit diesen Werten in den Tag (und bald auch wieder mit dem Sport).

Routinen entstehen, wenn ein Trigger eine Aktion und diese eine Belohnung auslöst. Das kann etwas positives sein wie Aufstehen (Trigger), Bettmachen (Aktion), Stolz (Belohnung) oder etwas negatives wie Aufstehen (Trigger), Snooze-Taste drücken (Aktion), Schlafen (Belohnung). Das Beispiel ist negativ, weil wir damit keine unser wesentlichen Motive wie Erfolg, Kreativität, Ruhe oder Ordnung stärken – wir schlafen einfach nur – eine „bad routine.“

Auch Unternehmen nutzen Rituale am Morgen, wie bspw. walmart, die sich so in eine positive Stimmung gegenüber den Kunden bringen. Manche Werbeagenturen haben das Ritual, dass Abends jeder Schreibtisch aufgeräumt wird, eine sogenannte „white desk policy“, damit man mit einem freien Geist am nächsten Tag starten kann. Gleichzeitig kann natürlich auch ein gemeinsamer regelmäßiger Abend ein gutes wöchentliches Ritual sein – der Ausklang am Freitag beispielsweise.

Implementiert man solche Routinen, gehören diese natürlich in den Onboardingprozess. Vor allem das WARUM dahinter ist wichtig zu verstehen und das gemeinsame Erleben am Anfang, denn gemeinsame Routinen und Rituale stärken den sozialen Zusammenhalt.